Die Planung potenzialbezogener Begabungsförderung basiert auf dem persönlichen Entwicklungsportfolio. Zusätzlich zu traditionell verfügbaren Informationen über kognitive und schulische Leistungen werden in Portfolios Informationen zu individuellen Interessen und Potenzialen, bevorzugten Lernstilen und Ausdrucksfähigkeiten gesammelt.
In Portfolios dokumentieren Lernende eigenverantwortlich ihre Leistungen, Lernprozesse und Fähigkeiten. Die Lehrpersonen begleiten und unterstützen sie in der Umsetzung ihrer Portfolios, in den Reflexionen zu ihren eigenen Lernprozessen sowie in der Festlegung individualisierter, weiterführender Lern- und Leistungsziele.
Eine zentrale Zielsetzung der Portfolioarbeit ist, die Schüler zu befähigen, ihre eigenen Möglichkeiten zu erkennen, sich ihren Fähigkeiten entsprechende Ziele zu setzen, diese zu erreichen und ihre Lernprozesse zu dokumentieren und zu reflektieren.
Durch die transparente Prozessgestaltung und die Ressourcenorientierung werden die Schülerinnen und Schüler aktiv in die Gestaltung ihres Lernprozesses eingebunden. Die Bedeutsamkeit wird ihnen dadurch bewusst, was ihr Gefühl der Selbstwirksamkeit erhöht und dadurch die Lernmotivation massiv steigert.
Im Vortrag werden die Dimensionen Beziehungsgestaltung in der Lernbegleitung sowie spezifische Inhalte zum Aufbau, zur Anleitung, Führung und Nutzung von Portfolios erörtert. Wir diskutieren Möglichkeiten, wie es gelingt, den Lernenden Raum zu geben, über ihr Lernen nachzudenken, sich gegenseitig zu unterstützen und Schlüsse daraus in Handlungsmöglichkeiten fürs eigene Lernen zu übertragen und ihre Lernprozesse zu dokumentieren.
Kurzvita Salomé Müller-Oppliger