Das Teilprojekt 12 (TP12 MINT-Bio) befasst sich mit der Entwicklung adaptiver Konzepte für eine diagnosebasierte individuelle Förderung von leistungsstarken und potenziell besonders leistungsfähigen Schülerinnen und Schülern (SuS) im regulären Biologieunterricht der Sekundarstufe I. Zu den Förderinstrumenten gehören u.a. außerschulische Lernorte. In diesem Zusammenhang nimmt die Lernwerkstatt neben Schülerlaboren und Schülerforschungszentren eine besondere Rolle ein.
„Von der Sache aus denken, die die Sache der Kinder ist“. Diese Aussage von Wagenschein bildet ein wesentliches pädagogisches Arbeitsprinzip in einer Lernwerkstatt. Mit dem Fokus, das selbständige und eigenverantwortliche Lernen in das Zentrum pädagogischen Handelns zu rücken, orientiert sich Lernwerkstattarbeit am forschenden und entdeckenden Lernen sowie dem Interesse von Kindern und Jugendlichen. Die aktive und selbstbestimmte Auseinandersetzung mit der Welt, die Begegnung mit Phänomenen und die daraus abgeleiteten Fragen bilden den Ausgangspunkt für das Lernen. Dabei bietet die vorbereitete Lernumgebung ausreichend Anlässe zum Staunen und trägt einen hohen Aufforderungscharakter. Kinder und Jugendliche können somit entsprechend ihrem Wissen, ihrer Erfahrung, ihren eigenen Interessen und Bedürfnissen naturwissenschaftlichen und technischen Phänomenen selbständig nachgehen. Das „Verstehen wollen“ ist dabei die Grundmotivation, wobei die Lernenden immer „von der Sache aus denken“ und beim Suchen von Antworten ihre eigenen Lernwege gehen. Die Pädagoginnen und Pädagogen begleiten das Lernen aller Kinder und Jugendlichen, „sind für sie empathische und wertschätzende Dialogpartner“ und werden so zu Lernbegleiterinnen und Lernbegleitern.
Das Themenforum soll dazu dienen, anhand einiger Beispiele Lernwerkstattarbeit in den Bereichen Biologie und Naturwissenschaften selbst zu erfahren und die Möglichkeiten individueller Förderung im Kontext von Begabung und Talent zu diskutieren.
Kurzvita Prof. Dr. Julia Schwanewedel
Kurzvita Dr. Anke Renger