Komplexe Aufgaben zeichnen sich dadurch aus, dass sie einerseits hinsichtlich der Bearbeitungswege sehr offen sind, andererseits aber, z.B. durch die Vorgabe eines Erarbeitungsproduktes, vorstrukturierend wirken und sich an den Genres und Formen des fachlichen Lernens orientieren.
Anhand eines Modells für die Entwicklung und Strukturierung komplexer Aufgaben (das als Planungsraster dient) soll dargestellt werden, wie das Konzept der komplexen Aufgabe für die Unterrichtsplanung und -arbeit operationalisiert werden kann. In einem fachübergreifenden Ansatz werden in dem Vortrag mit anschließender Diskussion die Merkmale komplexer Aufgaben und deren Potenzial für die Individualisierung des Lernens sowie für die Erkennung und Förderung von Begabungen und Leistungspotenzialen aller Schüler*innen im Regelunterricht erörtert. An Beispielen aus verschiedenen Fächern soll verdeutlicht werden, dass das Merkmal der Komplexität sich nicht zuvorderst auf den Schwierigkeitsgrad bezieht, sondern auf die lernstufenbezogenen Herausforderungen (zone of proximal development) sowie auf die Bearbeitungs- und Problemlösungswege, die individuell genommen werden und die die Aktivierung ganzer Kompetenzbündel verlangen.
Kurzvita Prof. Dr. Wolfgang Hallet
Kurzvita Jan Simon Schäfer